Risikofinanzierungen von europäischen Life Sciences-Unternehmen könnten 2021 erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro übertreffen

Risikofinanzierungen von europäischen Life Sciences-Unternehmen könnten 2021 erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro übertreffen

München, 30. August 2021

Die Risikofinanzierungen von Life Sciences-Unternehmen haben in Europa per Ende Juli 2021 bereits das Gesamtvolumen des Vorjahres übertroffen. Die Gesamtfinanzierung für Life Sciences liegt bislang bei 8,3 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2020 lag das Volumen bei 8,1 Milliarden Euro. Das ergab der „FCF Life Sciences Venture Capital Monitor – Europa“ des Münchener Finanzierungsspezialisten FCF Fox Corporate Finance GmbH. „Das gestiegene Interesse von US-Investoren an europäischen Life Sciences-Firmen beschleunigt das Wachstum des Transaktionsvolumens“, sagt Dr. Mathias Schott, Leiter FCF Life Sciences, und ergänzt: „Mit einem womöglich höheren Volumen im zweiten Halbjahr 2021 ist es gut möglich, dass die zehn Milliarden Euro-Marke dieses Jahr deutlich überschritten wird.“

Auffällig ist, dass das Transaktionsvolumen trotz einer geringeren Anzahl von Venture Capital-Deals erreicht wurde. Gab es im Jahr 2020 insgesamt 855 Transaktionen, waren es per Ende Juli in Europa „nur“ 587 Transaktionen. „Der Anstieg großer Deals ist der wesentliche Treiber für den Anstieg des Gesamtvolumens“, betont Dr. Schott. Während die Anzahl der Transaktionen mit einem Volumen größer 50 Millionen Euro in 2020 noch 30 betrug, liegt sie in 2021 derzeit bereits bei 41. Deals über 50 Millionen Euro waren per Ende Juli für mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens verantwortlich sind (58 Prozent). Im Jahr 2020 waren es hingegen nur 43 Prozent. Das durchschnittliche Transaktionsvolumen lag per Ende Juli bei 14,1 Millionen Euro, während es im Gesamtjahr 2020 bei 9,5 Millionen Euro lag.
Ein Grund hierfür könnte ein Investitionsdruck aufgrund des derzeit verfügbaren Kapitals europäischer und US-Healthcare-Fonds sein. In 2020 haben europäische Fonds insgesamt 2,1 Milliarden Euro für neue Investitionen eingesammelt, wohingegen bis Ende Juli dieses Jahres bereits 2,9 Millarden Euro eingesammelt wurden. In den USA liegt man derzeit noch leicht unter dem Vorjahresniveau, bis dato wurden 11,2 Milliarden Euro eingesammelt, im Jahr 2020 waren es insgesamt 13,6 Milliarden Euro.

Die Top 5-Deals liegen bei jeweils über 190 Millionen Euro. Das bislang größte Dealvolumen betrug 497 Millionen bei CMR Surgical Ltd. aus Großbritannien. Unter den Top 5-Investoren liegt der US-amerikanische Branchenriese BlackRock auf Platz 1, gefolgt von Fidelity Management & Research (USA) und Novo Holdings (Dänemark). Mehr als die Hälfte des gesamten Investitionsvolumens (52 Prozent) wurde im Biotechnologie-Sektor platziert. Die Onkologie (Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Tumoren und Krebs) ist weiterhin der Bereich mit der höchsten Investmentaktivität. Auffällig ist zudem, dass das Volumen im Bereich Medizintechnik im Juli 2021 bereits das Gesamtvolumen des Jahres 2020 übertroffen hat. Im Bereich HealthTech dürfte es wohl im Monat August soweit sein.

Die FCF-Analyse zeigt zudem, dass bislang mehr Kapital aus dem Ausland kommt: Im Jahr 2020 stammten 62 Prozent des investierten Kapitals von ausländischen Investoren. Im Jahr 2021 sind es per Ende Juli 65 Prozent. Auffällig ist, dass das investierte Kapital von US-Investoren mit 2,8 Milliarden Euro bereits um 15 Prozent größer ist als im gesamten Jahr 2020 (2,5 Milliarden Euro). Deutlich wird auch, dass das Interesse von Family Offices zunimmt: Die FCF-Analyse zeigt, dass das von Family Offices investierte Volumen in 2021 mit 190 Millionen Euro bislang deutlich größer ist als in 2020 (98 Millionen Euro).

Allerdings ist die Anzahl bzw. das Finanzierungsvolumen kleinerer Deals bisher noch deutlich kleiner als in 2020. Während die Anzahl der Transaktionen mit einem Volumen kleiner 20 Millionen Euro im Jahr 2020 bei 764 bzw. das Gesamtvolumen bei 2,7 Milliarden Euro lag, liegt sie per Ende Juli erst bei 489 bzw. das Volumen bei 1,7 Milliarden Euro. „Man sollte im Auge behalten, wie sich die Anzahl der kleineren Transaktionen für frühphasige Seed und Serie A-Finanzierungen bis zum Jahresende entwickelt, um frühzeitig auf einen eventuellen Finanzierungsengpass reagieren zu können“, warnt Dr. Schott.

Die Analyse finden Sie unter diesem Link.

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