FCF Zins- & Kreditmonitor Q2/2023 veröffentlicht

FCF Fox Corporate Finance GmbH freut sich den neuen “FCF Zins- & Kreditmonitor – Q2/2023” zu veröffentlichen.

FCF führt regelmäßig umfassende Untersuchungen zum deutschen Zins- und Kreditmarkt auf der Grundlage öffentlich verfügbarer Informationen durch. Die Ergebnisse werden quartalsweise aktualisiert und im FCF Zins- & Kreditmonitor veröffentlicht.

Der FCF Zins- & Kreditmonitor liefert wertvolle Informationen zum makroökonomischen Umfeld sowie zum Kredit- und Bankenmarkt und umfasst die folgenden Bereiche:

  • Volkswirtschaftliches Umfeld
  • Aktuelles Zinsumfeld
  • Aktuelle Entwicklung der Kreditmargen
  • Verhalten der Banken am Kreditmarkt

Die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen Ausgabe:

Zinswende nach vier Jahrzenten fallender Zinsen
    • Durchschnittszinsen für Unternehmenskredite in Deutschland (“Kreditzinsen“) über alle Branchen und Ratingklassen hinweg hatten Anfang der 1980er Jahre einen Höhepunkt von deutlich über 10% erreicht, worauf bis 2016 fast 40 Jahre sinkender Zinsen (auf ca. 1%) folgten
    • Zwischen 2016 und 2022, also über einen Zeitraum von mehr als 6 Jahren, schwankten die Zinsen um die historischen Tiefststände bei ca. 1.0% bis 1.5% und hatten hierbei eine Talsohle in der Langfristbetrachtung ausgebildet
    • Seit Anfang 2022 ist ein zunächst moderater, ab dem zweiten Quartal 2022 zunehmend rapider Anstieg der Kreditzinsen auf bis 3.4% im November 2022 zu verzeichnen, getrieben durch die ho-hen Inflationsraten in Deutschland, im Euroraum aber auch in den USA, sowie wieder deutlich hö-here Kreditmargen bei den kreditgebenden Banken (höherer Risikoaufschlag)
    • Im Dezember 2022 hat sich der Zinsanstieg kurzzeitig etwas abgebremst, die Kreditzinsen gingen sogar leicht auf etwa 3.2% zurück. In 2023 sind die Zinsen jedoch weiter stark angestiegen und lie-gen per Ende August 2023 bei ca. 4.5% (Anstieg um ca. 150bps in 1 Jahr)
    • Die letzten Zinssprünge waren weiterhin sehr stark, mit Steigerungsraten von mehr als 30% (100bps) innerhalb der Quartale Q1-Q2/2023. Aufgrund der weiter hohen Inflation und weite-rer avisierter Leitzinserhöhungen ist nach wie vor mit steigenden Zinsen zu rechnen. Unter-nehmen zahlen bei Neuabschlüssen von Kreditfinanzierungen bereits heute so hohe Zinsen wie seit ca. zwölf Jahren nicht mehr.
Aktuelles Finanzierungsumfeld nach wie vor noch positiv
    • Historisch – über einen 40-Jahres-Zeitraum betrachtet – bewegen sich die Zinsen aktuell nach wie vor auf recht niedrigem Niveau, wenn auch mit deutlich steigender Tendenz
    • Die Banken erwarten für das aktuelle Quartal Q3/2023 gleichbleibende Kreditkonditionen
      • jedoch ist die Entwicklung der tatsächlichen Kreditkonditionen auch in den letzten Quartalen regelmäßig hinter den (zu) positiven Erwartungen der Banken zurückgeblieben
      • Empirische Beobachtungen und Feedbacks von Unternehmen aus dem Markt zeigen sowohl steigende Referenzzinsen als auch steigende Kreditmargen; die sonstigen Kreditkonditionen (z.B. Laufzeiten, Covenants, Sicherheiten, etc.) fallen u.E. ggü. Vorquartal stabil bis leicht strenger aus
    • In den vergangenen zwölf Monaten haben insbesondere die Auslandsbanken ihre Kreditvergabe nochmals deutlich ausgeweitet, während die anderen Bankengruppen bereits zurückhaltender wa-ren
    • Der Bankenmarkt ist nach wie vor sehr aufnahmefähig für neue Finanzierungen mit ver-gleichsweise guten Konditionen – insbesondere für Firmen mit guten Bonitäten (d.h. Invest-ment Grade aber auch höheres Sub-Investment Grade). Dieses Fenster könnte sich jedoch in den nächsten Monaten recht schnell schließen, insbesondere für Firmen mit niedrigeren Ratings im Rating-Bereich von “BB” und darunte
Die Makroökonomischen Rahmendaten deuten auf weitere Zinserhöhung(en) hin
    • Die Inflation in Deutschland ist von ihrem Höchststand (über 11% im Oktober 2022) in der Zwi-schenzeit wieder auf aktuell 6.8% (per Ende Juni 2023) gesunken, liegt jedoch genauso wie die um Energie und Nahrungsmittel bereinigte Kerninflationsrate (6.1%) weiterhin deutlich über dem 2%-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB)
    • Im für die EZB wichtigeren Euroraum liegt der harmonisierte Verbraucherpreisindex per Ende Juni 2023 bei 5.5% und die Kerninflationsrate bei 5.4%, somit also jeweils ebenfalls weit über dem 2%-EZB-Inflationsziel
    • In 19 der 20 Ländern der Eurozone liegt die Inflation aktuell z.T. deutlich über dem 2%-EZB-Ziel
    • In den USA ist die Inflation inzwischen von über 9% wieder auf rund 4.0% gefallen, nachdem die FED Ende Januar 2022 Zinserhöhungen angekündigt und zwischenzeitlich die Leitzinsen bereits elf Mal um insgesamt 5.25% auf 5.50% angehoben hat
    • Die EZB wird u.E. – trotz der 9. Leitzinserhöhung um 0.25% Ende Juli 2023 auf 4.25% – die Zinsen auch weiterhin anheben. Das Anleihekaufprogramm wurde bereits eingestellt und weitere Zinserhöhungen implizit angekündigt. Auch die zu erwartende Neuverschuldung der Bundesrepublik (und anderer EU-Staaten) im Zusammenhang mit der Corona- sowie der Uk-raine-Krise spricht für kurz- bis mittelfristige zusätzliche Zinserhöhungen

Um den gesamten Report zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Von Kai Frömert, Marco Buonafede Bennardo und Valentin Plettner.

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