FCF Fox Corporate Finance GmbH freut sich den neuen “FCF Zins- & Kreditmonitor – Q2/2025” zu veröffentlichen.
FCF führt regelmäßig umfassende Untersuchungen zum deutschen Zins- und Kreditmarkt auf der Grundlage öffentlich verfügbarer Informationen durch. Die Ergebnisse werden quartalsweise aktualisiert und im FCF Zins- & Kreditmonitor veröffentlicht.
Der FCF Zins- & Kreditmonitor liefert wertvolle Informationen zum makroökonomischen Umfeld sowie zum Kredit- und Bankenmarkt und umfasst die folgenden Bereiche:
- Volkswirtschaftliches Umfeld
- Aktuelles Zinsumfeld
- Aktuelle Entwicklung der Kreditmargen
- Verhalten der Banken am Kreditmarkt
Die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen Ausgabe:
Zinswende nach vier Jahrzehnten fallender Zinsen
- Sinkende Zinsen über 40 Jahre: Durchschnittszinsen für Unternehmenskredite in Deutschland (“Kreditzinsen“) über alle Branchen und Ratingklassen hinweg hatten Anfang der 1980er Jahre einen Höhepunkt von deutlich über 10% erreicht, worauf bis 2016 fast 40 Jahre sinkender Zinsen (auf ca. 1%) folgten
- Niedrigzinsphase: In den 6 Jahren von 2016 bis 2022 schwankten die Kreditzinsen um die historischen Tiefstände zwischen 1.0% und 1.5%
- Zinswende: Seit Anfang 2022 fand ein zunehmend rapider Anstieg der Kreditzinsen auf bis zu 4.3% im Okt. 2023 statt, insb. aufgrund der hohen Inflation in Deutschland, im Euroraum und den USA, gepaart mit höheren Kreditmargen bei den kreditgebenden Banken (höherer Risikoaufschlag). Seither gingen die Zinsen bis ins Q4 2024 wieder leicht zurück (auf 3.4% im Dez. 2024), stiegen zuletzt aber wieder an auf aktuell ca. 4.1% (gem. Prognose)
- Die Kreditzinsen stiegen in den letzten 36 Monaten von Aug. 2022 bis Aug. 2025 um ca. 1.60%
- Trendwende: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juni 2024 den Leitzins in acht Zinsschritten um insg. 210bps auf aktuell 2.15% zurückgenommen. Die letzte Zinsentscheidung im Juni 2025 verlief ohne weitere Zinssenkung. Da sich die Inflationsrate aktuell am Zielwert von 2% stabilisiert hat, ist der Druck auf die EZB gering, im zweiten Halbjahr 2025 die Leitzinsen weiter anzupassen
- Trotzdem birgt Trumps konfrontative Handelspolitik weiterhin ein Abwärtsrisiko für das EU BIP-Wachstum, weshalb weitere Zinssenkungen im Herbst auch nicht grds. auszuschließen sind
Aktuelles Finanzierungsumfeld nach wie vor noch positiv
- Historisch gesehen befinden wir uns noch immer in einer relativen Niedrigzinsphase, wenn auch die Wirtschaft in der näheren Vergangenheit einen so dramatischen Zinsanstieg in einer so kurzen Zeitspanne nicht verkraften musste
- Nach dem extrem rapiden Zinsanstieg 2023 und 2024 (Zinswende) ist nun nach Zinssenkungen der EZB und FED insgesamt wieder etwas Entspannung im Zinsumfeld zu verzeichnen
- Dementgegen verschärft das rezessive Umfeld insb. in Deutschland (hohe Insolvenzquote) die Lage. Durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten steigen Risikomargen. Die Kreditvergabebereitschaft der Banken dürfte weiter abnehmen, während die Unternehmenskreditzinsen voraussichtlich flach geblieben sind bzw. wieder etwas gestiegen sind (gem. Prognose)
- Der Bankenmarkt ist derzeit nach wie vor aufnahmefähig für neue Finanzierungen mit vergleichsweise guten Konditionen für Firmen mit guten und mittleren Bonitäten (d.h. Investment Grade und höheres Sub-Investment Grade (sog. Cross-Over)). Für Firmen mit niedrigeren Bonitäten (BB- und darunter) und / oder in aktuell “schwierigen” Branchen (z.B. Automotive, Maschinenbau, Bau) ist die Suche nach neuen Kreditgebern jedoch bereits aktuell sehr herausfordernd
- Die Banken haben die acht Zinssenkungen der EZB um insgesamt 210bps stark unterproportional an die Unternehmen weitergegeben. Die Unternehmenskreditzinsen verharren seit längerem auf stabilem Niveau, d.h. Banken haben die Kreditmargen entsprechend erhöht
Makroökonomische Daten sprechen nicht für kurzfristige, größere Zinssenkungen
- Die Inflation in Deutschland ist von ihrem Höchststand (über 11% per Oktober 2022) in der Zwischenzeit wieder auf das EZB-Inflationsziel von 2.0% (vorläufig per Juni 2025) gesunken. Die Energie und Nahrungsmittel bereinigte Kerninflationsrate liegt mit 2.5% weiterhin leicht über der 2%-Marke
- Im für die EZB wichtigeren Euroraum liegt die Inflation (vorläufig) per Juni 2025 ebenfalls genau am Inflationsziel von 2.0% und die Kerninflationsrate leicht darüber bei 2.3%.
- In insgesamt 14 von 20 Ländern der Eurozone liegt die Inflation aktuell nach wie vor – z.T. deutlich – über dem 2%-EZB-Ziel
- In den USA ist die Inflation von über 9% inzwischen wieder auf rund 2.7% gefallen, während die FED von September bis Dezember 2024 die Leitzinsen in drei Schritten von 5.50% auf 4.50% gesenkt hat. Seitdem gab es jedoch keine weiteren Senkungen
- Die EZB hat den Leitzins seit Mitte 2022 aufgrund der hohen Inflation in 10 Schritten von 0% auf 4.5% deutlich angehoben und seit Juni 2024 in 8 Schritten wieder auf derzeit 2.15% gesenkt. Der Anstieg hat in Summe auch zwangsweise zu einer Verteuerung der Unternehmenskreditzinsen geführt. Sofern die Inflation nicht wieder steigt, könnte es im 2. Halbjahr 2025 mit Blick auf die US-amerikanische Handelspolitik durchaus weitere Zinssenkungen geben
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