PRESSEMITTEILUNG
Steigende Insolvenzquote treibt Anteil notleidender Kredite bei Banken in die Höhe
München, 01. Juli 2024
Ende der Niedrigzinsphase bei nach wie vor zu hoher Inflation
Nach über 8 Jahren Niedrigzinsphase hatte die EZB die Leitzinsen im Jahr 2022 und 2023 in 10 Zinsschritten und noch nie dagewesener Geschwindigkeit zur Bekämpfung der hohen Inflation von 0% auf 4,5% angehoben. Die jüngste Zinssenkung um 0,25%-Punkte auf 4,25% war seitens der EZB bereits angekündigt und von den Zins- und Kreditmärkten somit bereits im Vorfeld eingepreist. Größere positive Effekte auf die Zinslandschaft für Unternehmenskredite blieben daher zunächst aus.
Selbst für den Fall, dass die Inflation sich in den kommenden Monaten in Richtung des 2%-Ziels der EZB entwickeln und damit eine weitere vorsichtige Rücknahme der Leitzinsen möglich wird – insb. auch als Versuch der EZB, den hochverschuldeten Staaten in der Eurozone zu helfen und die Wirtschaft nicht abzuwürgen –, ist ein erneutes 0%-Zinsumfeld nicht mehr realistisch zu erwarten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass eine gewisse Inflation bestehen bleibt – wie in den meisten Jahren des vergangenen Jahrhunderts – und sich damit auch die Zinsen um die Inflation einpendeln werden. Geld wird weiterhin etwas kosten.
Steigende Anzahl von Insolvenzen in Deutschland
Aufgrund der aktuell anhaltenden Rezession, der noch immer zu hohen Inflation und nicht zuletzt auch der rapide angestiegenen und nachhaltig hohen Finanzierungszinsen (Euribor + Bankmargen) steigt die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen seit Anfang 2024 dramatisch an. So hat die Anzahl der “Firmen-Pleiten” bei Unternehmen größer EUR 5 Mio. Umsatz in den vergangenen 6 Monaten um über 60% zugenommen.
Banken agieren vorsichtiger bei Kreditvergabe
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass zunehmende Unternehmensinsolvenzen bei den finanzierenden Banken – wenn auch mit etwas zeitlichem Versatz – zu einem deutlichen Anstieg der Quote notleidender Kredite bzw. der Kreditausfälle führen wird. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der notleidenden Kredite die Anzahl der Insolvenzen noch um ein Vielfaches übersteigt und somit zu überproportionalem Stress in den Workout-Abteilungen der Banken führen.
Abbildung: Insolvenzen von Unternehmen mit > EUR 5 Mio. Umsatz in Deutschland – Entwicklung (indexiert: 2018 = 100).
Steigen aber die Kreditausfälle, so werden erfahrungsgemäß die Banken eine immer stärkere Zurückhaltung bei der Neukreditvergabe bzw. der Prolongation von Bestandsdarlehen zeigen – bis hin zu einer neuen Kreditklemme. Zusätzlich werden die Banken die Risikomargen für jene Kredite, die weiterhin vergeben werden, entsprechend deutlich anheben, um der Situation Rechnung zu tragen und die Ausfälle notleidender Kredite auszugleichen.
“Im zweiten Halbjahr 2024 und auch in 2025 werden sich die Unternehmen in Deutschland in einem Umfeld von Rezession, teuren Zinsen und anhaltender geopolitischer Krisen nun zusätzlich noch mit einem knapper werdenden Kreditangebot konfrontiert sehen,” erklärt Kai Frömert. „Diese kumulativen Faktoren werden bei Firmen zu weiteren, teils erheblichen Schwierigkeiten führen. Die Stabilität vieler deutscher Unternehmen im Finanzierungsbereich ist seit der Zinswende bereits zurückgegangen und droht sich weiter zu verschlechtern,” fügte Kai Frömert hinzu.
Strategische Sicherung der Finanzierung
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen rät der Finanzierungsspezialist FCF Fox Corporate Finance GmbH Firmen proaktiv zu handeln: „Unternehmen sollten sich bereits heute proaktiv Anschlussfinanzierungen sichern und dabei auch “Schlechter-als-Management-Case”-Szenarien berücksichtigen“, empfiehlt Kai Frömert, Managing Director Mittelstandsberatung bei FCF. Angesichts der zu erwartenden Entwicklung an den Zins- und Kreditmärkten, ist es ratsam, bestehende Finanzierungsverträge frühzeitig zu verlängern oder neu abzuschließen, um nicht einer neuen Kreditklemme oder sich verschlechternden Kreditkonditionen zum Opfer zu fallen.
Diese Pressemitteilung basiert auf dem FCF Zins- & Kreditmonitor Q1/2024 und aktuellen Marktentwicklungen. Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Bericht.
ÜBER FCF FOX CORPORATE FINANCE
FCF ist eine spezialisierte Investment-Bank und Finanzierungsspezialist für börsennotierte und private Unternehmen des Mittelstands im deutschsprachigen Raum.
FCF fokussiert sich dabei auf vier Kundensegmente:
- MidCap: Mittelständische Unternehmen mit Umsätzen über € 150 Mio. bis € 5 Mrd. aus klassisch-mittelständischen Industriesektoren, wie z.B. Industrieprodukte und Maschinenbau, Automobilbau, Telekommunikation, Logistik und Konsumprodukte, etc.
- SmallCap / Growth: Unternehmen mit Umsätzen zwischen € 50 und € 150 Mio. und hohen / überdurchschnittlichen Wachstumsraten
- DeepTech: Unternehmen mit einem starken F&E-Schwerpunkt im Technologiesektor, welche sich in der Kommerzialisierungsphase befinden und bereits erste, schnell wachsende Umsätze verzeichnen
- Healthcare & Life Sciences: Hochinnovative Unternehmen mit starker Konzentration auf die Entwicklung von “cutting-edge” Bio-, Medizin- und Gesundheitstechnologie sowie pharmazeutischer Lösungen
FCF strukturiert, arrangiert und platziert Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen und unterstützt seine Mandanten bei der Realisierung von Venture-, Wachstums-, Pre-IPO / IPO-, Akquisitions-, Finanzierungs- und Refinanzierungsstrategien.
Das 2005 gegründete Unternehmen mit Firmensitz in München unterhält direkte Beziehungen zu führenden deutschen, europäischen und internationalen Finanzierern, Kreditgebern und Investoren, welche den deutschen Markt adressieren.
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