FED, EZB und BoE erhöhen nochmals die Leitzinsen – Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung

München, 15.12.2022 – Nach der gestrigen Leitzinserhöhung der US-amerikanischen FED um 0,5% haben heute auch EZB und BoE ihre jeweiligen Leitzinsen nochmals um je 0,5% angehoben. Die Leitzinsen liegen damit in allen drei Ländern auf dem höchsten Stand seit 2009. Nach einhelliger Marktmeinung ist auch im nächsten Jahr noch mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen, auch wenn diese wohl nicht mehr so hoch ausfallen werden, wie die letzten drei Zinsschritte.

Leitzinsentwicklung (Quelle: FCF)

FCF geht davon aus, dass der Zinsschritt der EZB in den als Referenzzinssätzen dienenden Euribor- und Swap-Sätzen in den letzten Tagen bereits eingepreist war. Wir erwarten somit – zumindest aufgrund der EZB-Entscheidung – kurzfristig keinen weiteren abrupten Anstieg in Euribor- oder Swap-Sätzen. Dennoch gehen wir zumindest für die nächsten sechs bis zwölf Monate noch von weiter steigenden Zinsen aus, da einerseits von den Zentralbanken weitere Zinsschritte erwartet werden und andererseits die Beendigung des Anleihekaufprogramms zu einem sinkenden Nachfrage-Niveau für Unternehmensanleihen – und damit indirekt auch für Unternehmenskredite – und somit steigenden Rendite- und Zinsanforderungen führen wird.

Auch ist noch nicht absehbar, wie sich die verschlechternden Unternehmensratings und steigenden Insolvenzquoten und damit verbunden die Kreditausfälle bei den Banken entwickeln werden – aufgrund der noch immer nicht vollständig beendeten Corona-Lage, der Ukraine-Krise und der dadurch induzierten Inflation sowie der weiterhin angespannten Lieferketten-Situation, ist aber in den kommenden Monaten mit steigenden Kreditausfällen zu rechnen. Erfahrungsgemäß erhöhen Banken bei steigenden Kreditausfällen aber auch ihre Risikomargen und schränken die Kreditvergabe ein – zunächst für Unternehmen mit schwächerer Bonität, später möglicherweise auch im Investment Grade Bereich.

Wir raten Unternehmen, welche in den kommenden 12 bis 24 Monaten eine Neu- oder Anschlussfinanzierung planen, zu prüfen, ob sich diese nicht vorziehen und kurzfristig umsetzen lässt. Selbst wenn sich der Zinsanstieg abmildern oder sogar leicht umkehren würde, besteht aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation durchaus das Risiko, in eine Kreditklemme hineinzulaufen, was die Verfügbarkeit von Unternehmensfinanzierung deutlich einschränken kann.

Kontaktieren Sie gerne Kai Froemert oder Marcel Lange jederzeit rund um die Themen Unternehmensfinanzierungen und Möglichkeiten der Zinsabsicherung unter +49 (89) 2060 4090.

ÜBER FCF FOX CORPORATE FINANCE

FCF ist eine spezialisierte Investment-Bank und Finanzierungsspezialist für börsennotierte und private Unternehmen des Mittelstands im deutschsprachigen Raum. FCF fokussiert sich dabei auf vier Kundensegmente:

  • MidCap: Mittelständische Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen aus klassisch-mittelständischen Industriesektoren, wie z.B. Industrieprodukte und Maschinenbau, Automobilbau, Telekommunikation, Logistik und Konsumprodukte, etc.
  • SmallCap / Growth: Unternehmen mit Umsätzen zwischen €20 und € 100 Mio. und hohen / überdurchschnittlichen Wachstumsraten
  • DeepTech: Unternehmen mit einem starken F&E-Schwerpunkt im Technologiesektor, welche sich in der Kommerzialisierungsphase befinden und bereits erste, schnell wachsende Umsätze verzeichnen
  • Life Sciences: Hochinnovative Unternehmen mit starker Konzentration auf der Entwicklung von “cutting-edge” Bio-, Medizin- und Gesundheitstechnologie sowie pharmazeutischer Lösungen

FCF strukturiert, arrangiert und platziert Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen und unterstützt seine Mandanten bei der Realisierung von Venture-, Wachstums-, Pre-IPO / IPO-, Akquisitions-, Finanzierungs- und Refinanzierungsstrategien. Das 2005 gegründete Unternehmen mit Firmensitz in München unterhält direkte Beziehungen zu führenden deutschen, europäischen und internationalen Finanzierern, Kreditgebern und Investoren, welche den deutschen Markt adressieren.

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