FCF Fox Corporate Finance GmbH freut sich den neuen “FCF Zins- & Kreditmonitor – Q3/2022” zu veröffentlichen.
FCF führt regelmäßig umfassende Untersuchungen zum deutschen Zins- und Kreditmarkt auf der Grundlage öffentlich verfügbarer Informationen durch. Die Ergebnisse werden quartalsweise aktualisiert und im FCF Zins- & Kreditmonitor veröffentlicht.
Der FCF Zins- & Kreditmonitor liefert wertvolle Informationen zum makroökonomischen Umfeld sowie zum Kredit- und Bankenmarkt und umfasst die folgenden Bereiche:
- Volkswirtschaftliches Umfeld
- Aktuelles Zinsumfeld
- Aktuelle Entwicklung der Kreditmargen
- Verhalten der Banken am Kreditmarkt
Die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen Ausgabe:
Die Zinswende ist nach vier Jahrzenten fallender Zinsen nun in vollem Gange
- Durchschnittszinsen für Unternehmenskredite in Deutschland ("Kreditzinsen") über alle Branchen und Ratingklassen hinweg hatten Anfang der 1980er Jahre einen Höhepunkt von deutlich über 10% erreicht, worauf bis 2016 fast 40 Jahre sinkender Zinsen (auf ca. 1%) folgten
- Zwischen 2016 und 2022, also über einen Zeitraum von mehr als 6 Jahren, schwankten die Zinsen um die historischen Tiefststände bei ca. 1.0% bis 1.5% und hatten hierbei eine Talsohle in der Langfristbetrachtung ausgebildet
- Seit Anfang 2022 ist ein zunächst moderater, ab dem zweiten Quartal 2022 zunehmend rapider Anstieg der Kreditzinsen auf bis 4.0% im Oktober 2022 zu verzeichnen, getrieben durch die hohen Inflationsraten in Deutschland, im Euroraum aber auch in den USA, sowie wieder deutlich höhere Kreditmargen bei den kreditgebenden Banken (höherer Risikoaufschlag)
- Im Oktober / November 2022 hat sich der Zinsanstieg etwas abgebremst, die Kreditzinsen gingen sogar leicht auf etwa 3.8% zurück
- Die letzten Zinssprünge waren teils dramatisch, mit Steigerungsraten von mehr als 60% (250bps) innerhalb der Quartale Q3-Q4/2022. Trotz des zwischenzeitlichen leichten Zins-rückgangs in den letzten 4 Wochen ist aufgrund der weiter hohen Inflation und weiterer avi-sierter Leitzinserhöhungen nach wie vor mit steigenden Zinsen zu rechnen. Unternehmen zahlen bei Neuabschlüssen von Kreditfinanzierungen bereits heute so hohe Zinsen wie seit über acht Jahren nicht mehr
- Historisch – über einen 40-Jahres-Zeitraum betrachtet – bewegen sich die Zinsen aktuell nach wie vor auf recht niedrigem Niveau, wenn auch mit steigender Tendenz
- Die Banken erwarten für das aktuelle Quartal Q4/2022 sich verbessernde Kreditkonditionen
- jedoch ist die Entwicklung der Kreditkonditionen auch in den letzten Quartalen regelmäßig hin-ter den (zu) positiven Erwartungen der Banken zurückgeblieben
- Empirische Beobachtungen und Feedbacks von Unternehmen aus dem Markt zeigen sowohl steigende Referenzzinsen als auch steigende Kreditmargen; die sonstigen Kreditkonditionen (z.B. Laufzeiten, Covenants, Sicherheiten, etc.) fallen u.E. ggü. Vorquartal stabil bis leicht strenger aus
- In den vergangenen zwölf Monaten haben insbesondere die Auslands- und Landesbanken sowie Sparkassen ihre Kreditvergabe nochmals ausgeweitet, während die anderen Bankengruppen be-reits zurückhaltender waren; bei den Hypothekenbanken war bereits ein Rückgang bei der Neukre-ditvergabe zu verzeichnen
- Der Bankenmarkt ist nach wie vor sehr aufnahmefähig für neue Finanzierungen mit ver-gleichsweise guten Konditionen – insbesondere für Firmen mit guten Bonitäten (d.h. Invest-ment Grade aber auch höheres Sub-Investment Grade). Dieses Fenster könnte sich jedoch in den nächsten wenigen Monaten recht schnell schließen, insbesondere für Firmen mit niedrigeren Ratings im Rating-Bereich von "BB" und darunter
- Die Inflation in Deutschland ist mit über 11% auf dem höchsten Stand seit 1951, die Kerninflati-onsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) liegt mit aktuell 5% ebenfalls deutlich über dem 2%-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB)
- Im für die EZB wichtigeren Euroraum liegt der harmonisierte Verbraucherpreisindex bei 10.7% und die Kerninflationsrate inzwischen bei 5.0%, somit also jeweils weit über dem 2%-EZB-Inflationsziel
- In allen 19 Ländern der Eurozone liegt die Inflation aktuell deutlich über dem 2%-EZB-Ziel
- In den USA ist die Inflation inzwischen von über 9% wieder auf unter 8% gefallen, nachdem die FED Ende Januar 2022 Zinserhöhungen angekündigt und zwischenzeitlich die Leitzinsen bereits sechs Mal um insgesamt 3.75% auf 4.0% angehoben hat
- Die EZB wird – trotz der 3. Leitzinserhöhung um 0.75% im Okt. 2022 auf 2.0% – die Zinsen auch weiterhin anheben. Das Anleihekaufprogramm wurde bereits weitestgehend eingestellt und weitere Zinserhöhungen implizit angekündigt. Auch die zu erwartende Neuverschul-dung der Bundesrepublik (und anderer EU-Staaten) im Zusammenhang mit der Corona- so-wie der Ukraine-Krise spricht für kurz- bis mittelfristige zusätzliche Zinserhöhungen
Um den gesamten Report zu lesen, klicken Sie bitte hier.
Von Kai Frömert und Marco Buonafede Bennardo.
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