FCF Fox Corporate Finance GmbH freut sich den neuen “FCF Zins- & Kreditmonitor – August 2022” zu veröffentlichen.
FCF führt regelmäßig umfassende Untersuchungen zum deutschen Zins- und Kreditmarkt auf der Grundlage öffentlich verfügbarer Informationen durch. Die Ergebnisse werden quartalsweise aktualisiert und im FCF Zins- & Kreditmonitor veröffentlicht.
Der FCF Zins- & Kreditmonitor liefert wertvolle Informationen zum makroökonomischen Umfeld sowie zum Kredit- und Bankenmarkt und umfasst die folgenden Bereiche:
- Volkswirtschaftliches Umfeld
- Aktuelles Zinsumfeld
- Aktuelle Entwicklung der Kreditmargen
- Verhalten der Banken am Kreditmarkt
Die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen Ausgabe:
Die Zinswende ist nach vier Jahrzenten fallender Zinsen nun eingetreten
Das aktuelle Finanzierungsumfeld ist nach wie vor noch positiv
Die Makroökonomische Rahmendaten deuten auf weitere Zinserhöhung(en) hin
- Durchschnittszinsen für Unternehmenskredite in Deutschland ("Kreditzinsen") über alle Branchen und Ratingklassen hinweg hatten Anfang der 1980er Jahre einen Höhepunkt von deutlich über 10% erreicht, worauf bis 2016 fast 40 Jahre sinkender Zinsen (auf ca. 1%) folgten
- Zwischen 2016 und 2022, also über einen Zeitraum von 6 Jahren, schwankten die Zinsen um die historischen Tiefststände bei ca. 1.0% bis 1.5% und hatten hierbei eine Talsohle in der Langfristbetrachtung ausgebildet
- Seit Anfang 2022 ist ein zunächst moderater, im zweiten Quartal 2022 zunehmend rapider Anstieg der Kreditzinsen auf über 2.5% im Juni 2022 zu verzeichnen, getrieben durch die hohen Inflationsraten in Deutschland, im Euroraum aber auch in den USA, sowie Mitnahmeeffekten bei den kreditgebenden Banken (z.B. höhere Kreditmargen)
- Im Juli 2022 hat sich der Zinsanstieg etwas abgebremst, die Kreditzinsen gingen sogar leicht auf etwa 2.0% zurück
- Die letzten Zinssprünge waren teils dramatisch, mit Steigerungsraten von mehr als 250% innerhalb des Quartals Q2/2022. Trotz des zwischenzeitlichen leichten Zinsrückgangs in den letzten 4 Wochen, ist aufgrund der weiter hohen Inflation und weiterer avisierter Leitzinserhöhungen mit weiter steigenden Zinsen zu rechnen. Unternehmen zahlen bei Neuabschlüssen von Kreditfinanzierungen bereits heute so hohe Zinsen wie seit über acht Jahren nicht mehr
- Historisch – über einen 40-Jahres-Zeitraum betrachtet – bewegen sich die Zinsen aktuell nach wie vor auf recht niedrigem Niveau, wenn auch mit steigender Tendenz
- Die Banken erwarten für das aktuelle Quartal Q3/2022 noch weiter verbesserte Kreditkonditionen
- jedoch ist die Entwicklung der Kreditkonditionen auch in den letzten Quartalen regelmäßig hinter den (zu) positiven Erwartungen der Banken zurückgeblieben
- Empirische Beobachtungen und Feedbacks von Unternehmen aus dem Markt zeigen sowohl steigende Referenzzinsen als auch steigende Kreditmargen; die sonstigen Kreditkonditionen (z.B. Laufzeiten, Covenants, Sicherheiten, etc.) scheinen stabil bis leicht strenger auszufallen
- In den vergangenen zwölf Monaten haben insbesondere die Auslandsbanken (nach einem zwischenzeitlichen Rückgang) und Sparkassen ihre Kreditvergabe nochmals ausgeweitet, während die anderen Bankengruppen bereits zurückhaltender waren; bei den Hypothekenbanken war bereits ein Rückgang bei der Neukreditvergabe zu verzeichnen
- Der Bankenmarkt ist nach wie vor sehr aufnahmefähig für neue Finanzierungen mit vergleichsweise guten Konditionen – insbesondere für Firmen mit guten Bonitäten (z.B. Investment Grade). Dieses Fenster könnte sich jedoch in den nächsten wenigen Monaten recht schnell schließen, insb. für Firmen mit niedrigeren Ratings im Bereich von BB und darunter
- Die Inflation in Deutschland ist mit über 8% so hoch wie zuletzt in den frühen 1980er Jahren, die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) liegt mit aktuell 3.2% ebenfalls deutlich über dem 2%-EZB-Inflationsziel
- Im für die Europäische Zentralbank wichtigeren Euroraum liegt der harmonisierte Verbraucherpreisindex ebenfalls bei 8.6% und die Kerninflationsrate inzwischen bei 3.7%, somit deutlich höher als in Deutschland und ebenfalls weit über dem 2%-EZB-Inflationsziel
- In allen 19 Ländern der Eurozone liegt die Inflation aktuell deutlich über dem 2%-EZB-Ziel
- In den USA ist die Inflation inzwischen auf bereits über 9% angestiegen, die FED hatte Ende Januar 2022 Zinserhöhungen angekündigt und zwischenzeitlich die Leitzinsen bereits vier Mal um insgesamt 2.25% angehoben
- Die EZB wird sich – trotz der Leitzinserhöhung um 0.5% im Juli 2022 – weiteren kurzfristigen Zinserhöhungen nicht entziehen können. Das Anleihekaufprogramm wurde bereits reduziert und weitere Zinserhöhungen implizit angekündigt. Auch die zu erwartende Neuverschuldung der Bundesrepublik (und anderer EU-Staaten) im Zusammenhang mit der Corona- sowie der Ukraine-Krise spricht für kurz- bis mittelfristige zusätzliche Zinserhöhungen
Um den gesamten Report zu lesen, klicken Sie bitte hier.
Von Kai Frömert und Marco Buonafede Bennardo.
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