- CleanTech in 2020 mit bisher stärkstem Wachstum
- E-Mobility führt bei Transaktionsvolumen
- Schwedische Firmen führen die Tabelle an
München, 17. März 2021 – CleanTech ist nicht erst seit Greta Thunberg und Fridays for Future einer der großen Zukunftstrends in Europa. Allerdings sind technologische Entwicklungen, die die Schonung von natürliche Ressourcen ermöglichen sowie Energieverbrauch, Abfälle oder Umweltverschmutzung reduzieren, gerade in den letzten beiden Jahren verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses gerückt – und zwar nicht nur in der Zivilgesellschaft, sondern auch in Politik und Wirtschaft. Das zeigt sich vor allem daran, dass das Venture Capital Finanzierungsvolumen im Bereich CleanTech 2020 mit einem Volumen von 5,2 Mrd. EUR seinen vorläufig höchsten Stand erreicht hat, was einem 7,4-fachen Anstieg seit 2009 entspricht. Das ist eines der Ergebnisse des „CleanTech Venture Capital Reports 2020“ des Münchener Finanzierungsspezialisten FCF Fox Corporate Finance GmbH.
„Einen allgemeinen Aufwärtstrend bei den jährlichen Finanzierungsvolumina im Bereich CleanTech gibt es bereits seit 2009. Inzwischen hat das Gesamtfinanzierungsvolumen aber trotz der Corona-Pandemie ein Level erreicht, bei dem man von einem echten Durchbruch des Nachhaltigkeitsthemas sprechen kann“, erklärt Florian Theyermann, Director bei FCF Fox Corporate Finance GmbH. Der starke Anstieg des jährlichen Investitionsvolumen in den letzten Jahren sei dabei sowohl auf höhere durchschnittliche Transaktionsgrößen als auch auf eine größere Anzahl von Transaktionen pro Jahr zurückzuführen.
Anders als vielfach angenommen, ist Deutschland aber nicht das führende Land in Europa für CleanTech-Investitionen. So verzeichnete der britische CleanTech Sektor mit insgesamt 267 VC-Finanzierungsrunden die meisten Deals seit 2016. Demgegenüber ließen sich im selben Zeitraum in Deutschland und Frankreich nur 197 beziehungsweise 182 Transaktionen zählen, womit die beiden Länder die Plätze 2 und 3 im Top-3-Ranking belegen.
Allerdings scheinen deutsche – sowie auch niederländische – Unternehmen bei der Offenlegung von VC-Finanzierungsvolumina etwas verschwiegener zu sein (nur 32 bzw. 30 Prozent der erfassten Deals haben ein offengelegtes Volumen) als britische (66 Prozent) und französische (57 Prozent) Unternehmen. „Natürlich kann dieser Umstand das Gesamtbild ein wenig verzerren. Dennoch gehen wir im Großen und Ganzen davon aus, dass die britische CleanTech Szene hinsichtlich der Deal-Anzahl tatsächlich den Sektor in Europa dominiert“, sagt Florian Theyermann.
Schweden führt E-Mobilitäts-Revolution an
Betrachtet man anstelle der Deal-Anzahl die Volumina, führt jedoch Schweden das Ranking über den Zeitraum 2016-2020 mit 2,0 Mrd. EUR an. Demgegenüber landet Großbritannien mit einem weit dahinter liegenden kumulierten Deal-Volumen von 1,0 Mrd. EUR im selben Zeitraum auf Platz 2. Mit 777 Mio. EUR nimmt Deutschland gerade noch den dritten Platz im Ranking ein. „Der große Vorsprung Schwedens ist dabei hauptsächlich auf die Megadeals mit den E-Moblity Playern NEVS und Northvolt in den vergangenen Jahren zurückzuführen“, sagt Florian Theyermann. So hat die als Elektro-Fahrzeug Firma wiedergeborene Saab Nachfolgefirma NEVS 2017/2018 vom chinesischen Uber „Didi“ beziehungsweise GSR Ventures 425 Mio. EUR eingesammelt, bevor sie 2019 dann vom chinesischen Mischkonzern Evergrande Group gekauft wurde. Northvolt wiederum hat, nach kleineren Runden in den Vorjahren, 2019 und 2020 insgesamt 1.4 Mrd. EUR von einem Konsortium aus Finanz- und strategischen Investoren unter Beteiligung von BMW und VW eingesammelt. Zusätzlich konnte sich das Unternehmen in 2019 350 Mio. EUR Venture Debt von der Europäischen Investitionsbank sichern und in 2020 nochmals 1,3 Mrd. EUR von einem internationalen Bankenkonsortium. Zuletzt hat Northvolt durch ein 50/50 Joint Venture mit VW zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in Salzgitter von sich Reden gemacht. „Obwohl die beiden Elektro-Unicorns somit in ausländischer Hand sind, hat Schweden es geschafft, sich als Technologiestandort für E-Mobiltät zu etablieren“, erklärt Florian Theyermann.
Neben den beiden großen schwedischen E-Moblity-Deals haben es zwei weitere Deals dieses Sektors ebenfalls in die Top 10 der größten CleanTech-Deals der Jahre 2016-2020 geschafft. Hierbei handelt es sich einerseits um das Elektrobus-Unternehmen Arrival aus Großbritannien, das 2020 Investitionen in Höhe von 100 Mio. EUR gewinnen konnte und nun über ein SPAC-Listing weitere 200-300 Mio. EUR akquirieren könnte. Zum anderen geht es um den E-Sportwagenhersteller Rimac aus Kroatien, der 2019 80 Mio. EUR vom Mischkonzern Hyundai-Kia sowie eine unveröffentlichte Summe von Porsche erhalten hat. In Deutschland scheint die E-Mobilität wiederum von den großen OEMs dominiert zu werden, die fast schon täglich neue Modelle und Aktivtäten in dem Bereich ankündigen. Es gibt aber auch erfolgreiche Start-ups in diesem Bereich, so hat das Elektroauto-Startup Sono Motors 2020 Investitionen in Höhe von knapp 100 Mio. EUR eingesammelt,andere Unternehmen wie e.Go Mobile, Evum oder eBussy haben teilweise nicht veröffentlichte Summen eingesammelt.
E-Mobilität treibt Nachhaltigkeitswende an
Mit Blick auf die einzelnen CleanTech Sektoren stellte sich, gemessen am Geschäftsvolumen, der Bereich E-Mobilität mit Investitionen in Höhe von 2,7 Mrd. EUR beziehungsweise 45 Prozent des Gesamtvolumens als der größte Teilsektor dar. „Die insgesamt hohen Investitionssummen zeigen klar die Reife des Themas E-Mobilität. Selbst wenn man die zwei Mega-Runden NEVS und Northvolt aus der Betrachtung ausklammert, ist E-Mobilität im Beobachtungszeitraum mit 0.8 Mrd. EUR veröffentlichtes VC Volumen noch immer der zweitgrößte Sektor nach Energy Generation mit 1.1 Mrd. EUR“, erklärt Florian Theyermann.
Dass Schweden auch ungeachtet von NEVS und Northvolt derzeit der Dreh- und Angelpunkt der CleanTech-Revolution in Europa ist, untermauern weitere Key-Findings des Reports. So fanden 70 Prozent der IPOs in den Top 10 an der NASDAQ OMX in Stockholm statt, was darauf hinweist, dass sie die am weitesten entwickelte Börse für junge CleanTech-Unternehmen sind. Zudem waren von den zehn größten europäischen CleanTech-Börsengängen in den letzten fünf Jahren acht nordische Unternehmen betroffen. „
Der FCF CleanTech Venture Capital Report ist eine Publikation im Rahmen der FCF DeepTech Series, einer quartalsmäßigen Analyse von vier Segmenten im Bereich Deep Tech in Europa: CleanTech, Advanced Manufacturing, Industrial IOT, Robotics and Drones. In jedem dieser Reports analysiert FCF die Venture-Capital, IPO und M&A Aktivitäten und Trends im jeweiligen Segment in Europa. Der Report richtet sich an Unternehmer, Investoren, Corporate Executives und andere Professionals in dem jeweiligen Vertical.
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