München, 22. Juli 2022 – Der Münchener Finanzierungspezialist FCF Fox Corporate Finance hat heute den Bank Monitor für das 2. Quartal 2022 veröffentlicht. Darin wird deutlich: die Kosten für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) aller deutschen Banken sind weiter gestiegen.
- Erhöhte Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession
- Niederländische ING an der Spitze mit 97,6 Punkten
- Deutsche Bank belegt mit 26,2 Punkten letzten Platz
Dies wurde vor allem durch die steigenden Energiepreise nach der russischen Invasion, sowie durch Sanktionen und Liefereinschränkungen in/aus EU-Ländern weiter angeheizt. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession. Die Analysten von FCF erwarten, dass die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa und den USA sowie die anhaltenden Risiken in den Schwellenländern die CDS-Spreads in den kommenden Monaten weiter ansteigen lassen.
Aktuelle Entwicklungen der CDS-Spreads: Rückkehr zum Normalzustand
FCF Director Marcel Lange: “Die höheren Risikoaufschläge machen sich bereits bemerkbar: Die Renditen für Anleihen der großen Banken sind in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Die aktuellen CDS-Spreads sind mit ca. 90 Basispunkten zwar doppelt so hoch wie 2021 (Allzeittief), jedoch kann die Situation als “Rückkehr zum Normalzustand” auf das Niveau der Jahre 2012 bis 2016 betrachtet werden.“
Der FCF Bank Monitor untersuchte die wesentlichen Veränderungen der 22 deutschen und österreichischen Banken im vergangenem Quartal. Die CDS-Spreads und Ratings der Institute werden in diesem Bericht erläutert, um eine Prognose auf die kommenden Monate zu geben.
Im aktuellen Ranking deutscher und ausländischer Banken, die im Midcap-Segment tätig sind, zeigen sich einige spannende Veränderungen. Basierend auf CDS-Spreads über 1-, 5- und 10 Jahres Laufzeiten sowie Kreditratings und Performancekriterien können gewisse Rückschlüsse auf die Stabilität der Banken gezogen werden – interessant, welche Institute sich in den letzten Jahren besonders gut entwickelt haben!
Niederländische ING an der Spitze – 97,6 Punkte in der Rangliste
Dabei führt die niederländische ING mit 97,6 Punkten die Rangliste wiederholt an, gefolgt von der DZ Bank (95,0) und BayernLB (92,3). Die Deutsche Bank belegte in der aktuellen Rangliste der 22 analysierten Banken den letzten Platz mit einer Note von 26,2. Davor erhielt UniCredit eine Bewertung von 30,4 und die Commerzbank wurde mit 37,1 bewertet.
Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:
- Die 1-Jahres-CDS-Spreads variieren stark. Während der niedrigste bei 22,0 Basispunkten (ING) liegt, ist der höchste bei 84,4 Basispunkten (Deutsche Bank) zu finden. Dies entspricht einem 3,8-fachen Wert.
- Die niedrigste Schutzgebühr für Kreditderivate auf unternehmenseigene Anleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren lag bei 50,0 Basispunkten (DZ Bank), während die höchste Schutzgebühr bei 155,5 Basispunkten (RBI) lag – 3,1-mal höher.
Die Kreditderivate-Preise geben die Wahrscheinlichkeit an, dass die emittierende Bank innerhalb der nächsten fünf Jahren in Zahlungsverzug gerät. Dies wird als “5-Jahres-CDS-Spread” bezeichnet. S&P stuft die Kreditwürdigkeit der genannten Banken wie folgt ein: AA- (BayernLB, LBBW) – das höchste Rating; BBB (HCOB, UniCredit) – das niedrigste Rating. Dies ergibt einen Spread von 5 Notches.
In den letzten drei Monaten hat sich die Beziehung zwischen rückwärts- und zukunftsgerichteten Indikatoren verstärkt, was in einer Steigerung der Korrelations- und Erklärungskraft auf R² von 57 % resultiert ist. Die RBI ist dabei mit Abstand der größte Ausreißer in Q2/22, was eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine zukünftige Ratingherabstufung nahelegt.
Einzelbankbefunde: Anstieg der CDS-Spreads im 2. Quartal 2022
Die RBI aus Österreich und UniCredit aus Italien haben für das Jahr 2022 die deutlichste Zunahme der CDS-Spreads im Vergleich zu ihren internationalen Konkurrenten zu verzeichnen. Dies scheint vor allem auf das höhere Risiko zurückzuführen zu sein, welches durch den Russland-Ukraine-Konflikt sowie die allgemeine finanzielle Situation in Italien entsteht.
FCF-Geschäftsführer Arno Fuchs ist sich sicher: „Auch im 2. Halbjahr 2022 wird sich die Lage nicht entspannen. Hohe Energiepreise und die anhaltenden Probleme in den Lieferketten werden die globale Inflation weiter anheizen und, in Kombination mit steigenden Zinssätzen, zu einer globalen wirtschaftlichen Unsicherheit und steigenden CDS-Spreads führen.“
Die Commerzbank und die UniCredit waren die aktivsten Banken am deutschen/österreichischen Midcap-Firmenkreditmarkt mit einem berichteten Transaktionsvolumen von bis zu 500 Mio. EUR.
Den kompletten FCF Bank Monitor finden Sie hier zum Herunterladen.
ÜBER FCF FOX CORPORATE FINANCE
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- Life Sciences: Hochinnovative Unternehmen mit starker Konzentration auf der Entwicklung von “cutting-edge” Bio-, Medizin- und Gesundheitstechnologie sowie pharmazeutischer Lösungen
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